Test: Musikserver Aurender S10
Ein DAC ist nicht drin, deswegen gibt es nur digitale Ausgänge.
Die USB-Buchsen sind für den Datenimport da
entgratet, sauber poliert und fassen sich
genauso samtweich an wie der kom-
plette Rest der Aurender-Behausung.
An seiner Fassade prangen insgesamt
nur fünf Tasten und zwei Displays. Die
beiden sind eine Klasse für sich. Das
sind
die
AMOLED-Displays. Jene
bestechen
durch
gestochen
scharfe
Bilder, tolle Leuchtdichte und weiche
Animationen. Auf dem S10 werden
zwar wahlweise nur Interpret und T i-
tel eingeblendet (in jeweils einem Dis-
play) oder ein V/U-Meter dargestellt.
Das hat noch, sagen wir mal, Luft nach
oben. Ich bin sicher, nach einem kom-
menden Update wird man sich auch
Cover-Bilder oder andere Dinge anse-
hen können. Ist mir jetzt auch nicht so
wichtig, ein ambitionierter High-End-
Player soll gefälligst alles dafür tun, gut
zu klingen. Um schon mal eine Vorah-
nung davon zu erhaschen hilft ein Blick
auf die Platine. Ich bin nach dem He-
rumschnüffeln in seinem Inneren ge-
neigt zu behaupten, dass es nur wenige
derart aufwendig und hochwertig be-
stückte HiFi-Geräte weltweit gibt. Da
wird sich auch einer, der schon ganz oft
seine Nase in diverse Geräte gehalten
hat, schwer beeindruckt zeigen. Erst
mal gibt es für alle Aufgabenbereiche
getrennte Kammern, die mehrere M il-
limeter dicken Aluwände schirmen sie
wirkungsvoll voneinander ab und sta-
bilisieren das Gesamtkonstrukt oben-
drein. Im Erdgeschoss sitzt der Rech-
ner, der das Betriebssystem laufen lässt
und somit die Steuerung übernimmt.
Mehr jedoch nicht, es handelt sich um
eine ganz besonders schlank gemachte
Linux-Kiste, die eigentlich nur Ver-
waltung, Steuerung und Dekodierung
übernehmen muss, der Rest wird von
spezialisierter Hardware erledigt.
Die Musik wird auf einer 2 Terabyte
großen Festplatte gespeichert. Das ist
wirklich nur das Datenlager, denn vor
der Wiedergabe wandern die Musik-
dateien auf einen SSD-Speicher und
von dort aus geht’s erst weiter. Macht
Sinn, auch ich habe bereits ausschließ-
lich gute Erfahrungen mit dem Ab-
spielen von Musik direkt aus RAM-
Speichern
oder
von
Festspeichern
gemacht. 64 Gigabyte ist der groß, da
passen locker gleich ein paar Alben
rein. Das Aurender-System ist übri-
gens so schlau, häufig gehörte Stücke
oder Alben gleich da drinnen zu lassen,
damit die ohne die „unglaublichen“
zwei, drei Sekunden Wartezeit abge-
spielt werden.
Die oberen beiden Kammern gehören
der signalverarbeitenden Abteilung. In
einer der beiden Kammern sitzt das
analoge Netzteil, das die Transport-
platine
bedient.
Einen
DAC-Chip
sucht man vergebens; der Aurender
versteht sich selbst als reiner Daten-
dienst, die Wandlung soll ein anderer
machen. Ich bin ziemlich sicher, dass
das genau richtig gedacht ist. Wer sich
einen digitalen Abspieler vom Schlage
eines Aurender zulegt, will mit Sicher-
heit auch einen Wandler verwenden.
Dem nachgeschalteten DAC wird die
Arbeit immerhin so leicht gemacht, wie
es geht: Allein der Aufwand, der be-
trieben wurde, das digitale Ausgangssi-
gnal mit einem absolut stabilen Takt an
Der „Oven“-Clock gibt
einen weitaus stabileren
:■
Takt raus als herkömm-
liche Taktgeber
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einsnull
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